Häufigste Suchterkrankungen in der allgemeinmedizinischen Praxis sind

Nikotinmißbrauch und Alkoholkrankheit

 

Drogen spielen in unserer Praxis derzeit noch keine Rolle. Zwar haben wir ein bis zwei Patienten mit Drogenabhängigkeit in gelegentlicher Behandlung. Die Betreuung dieser jungen Leute bedarf jedoch mehr als nur Fachwissen. Es gehören dazu Erfahrung und gut organisierte Strukturen, welche die soziale und auch psychologische Betreuung der Patienten garantieren. Ansprechpartner sollten hier die Drogenberatungsstellen der Gesundheitsämter sein.

 

Wir sind hier in der Lage, dem Drogenabhängigen mit Entzugssymptomatik in der Akutphase die Beschwerden zu lindern. Der Drogenentzug kann zur lebensbedrohlichen Situation werden. Ein kalter Entzug ist aus unserer Sicht deshalb strikt abzulehnen. Eine wirksame Drogenentzugsbehandlung kann m.E. nur von spezialisierten Praxen durchgeführt werden. Solche Praxen sind meist in Städten oder Großstädten zu finden und über die Gesundheitsämter zu erfragen.

 

Ich finde es wirklich erstaunlich, daß das Thema DROGEN auch in der Sprechstunde nicht thematisiert wird. Obwohl es allgemein bekannt ist, daß in Schulen und Gymnasien Drogen gehandelt und konsumiert werden, wird diese Tatsache von den Jugendlichen auch in der Sprechstunde strikt negiert „...an unserer Schule gibt es so was nich...“. Im 13. Lebensjahr wird die sogenannte J-1-Untersuchung durchgeführt. Dabei wird auch die Frage nach dem Drogenkonsum gestellt. Manchen Jugendlichen mußte ich „erklären“, was ich mit der Frage nach Drogen überhaupt meine. Dabei stelle ich „solche“ Fragen nicht in Anwesenheit der Eltern, ich selbst unterliege der ärztlichen Schweigepflicht. Sehr bemerkenswert.

(J.Schleinitz)

 

 

Hier gibt es einige wenige Gedanken zur Raucherentwöhnung von J. Schleinitz

Mark Twain sagte einmal sinngemäß: „Mit dem Rauchen aufzuhören ist die einfachste Sache der Welt. Ich habe es schon tausend Mal getan...“

 

Da ich selbst kein aktiver Raucher bin, muß ich mich auf die Aussagen und Erfahrungen meiner Patienten beziehen.

 

Es sind sicher eine Menge Medikamente und Nikotinpräparate auf dem freien Markt erhältlich, die die Raucherentwöhnung unterstützen sollen. Alle diese Präparate, ob Kaugummi oder Nikotinpflaster, werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt. Die Tagestherapiekosten entsprechen ungefähr dem Preis einer Schachtel Zigaretten. Entscheidend bei der Raucherentwöhnung ist jedoch der persönliche Wille. Der Nikotinersatz via Pflaster oder Kaugummi ist lediglich zur Unterdrückung der Entzugssymptomatik (innere Unruhe, Zittern, Herzrasen, Schlafstörungen, Reizbarkeit) wirksam. Alternativ wird verschiedenenorts auch die Akupunktur angeboten. Ich habe auch schon einzelne Patienten erlebt, die so das Rauchen aufgeben konnten, aber das sind nach meiner bescheidenen Erfahrung eher Ausnahmen.

Neuerdings macht das neue Medikament Zyban von GlaxoWellcome in der Presse hoffnungsvolle Schlagzeilen. Da Zyban in Deutschland noch nicht zugelassen ist, kann man sich nur auf Sekundärquellen berufen. Zyban soll wie ein Antidepressivum wirken und durch eine gewisse stimmungsaufhellende Wirkung die Entzugssymptomatik „überspielen“. Die Erfolgsquoten sollen einfach sagenhaft sein. Ich habe selbst erst einer Patientin dieses Medikament rezeptiert und noch keine Rückmeldung erhalten.